Harte Waden und familiäre Atmosphäre
Leichtathletik: Hermsdorf ist bereit für die Großveranstaltung - Remo Reichel muss absagen
Andreas Häusler Foto: OTZ
Läuferzehnkampf. "Spätestens am dritten Tag hat man Wadenprobleme, wenn man alle Wettkämpfe in Spikes absolviert." Thomas Häusler (19) vom SV Hermsdorf weiß, wovon er redet. Für ihn ist es am Wochenende in Hermsdorf der vierte komplette Internationale Läuferzehnkampf.
Die Belastung nach dem viertägigen Wettkampf auf der Sportanlage in Hermsdorf ist offenbar so hoch, dass er am Mittwoch und Donnerstag gar nicht trainieren kann. Diese ganz persönliche Einschätzung überrascht nicht.
Sein Vater Andreas Häusler (48) kann selbst nicht starten. Er hält zusammen mit Herbert Bratfisch die Fäden der Organisation in den Händen. Der Wettkampf, der morgen beginnt und am Dienstag endet, ist aus seiner Sicht nicht hoch genug einzuordnen. "Wenn wir bei den normalen Zehnkämpfern von den Königen der Leichtathletik sprechen, sind die Teilnehmer beim Läuferzehnkampf die Könige der Laufbahn. Ich denke mal, dass ist keine Übertreibung."
Eine Vier-Tages-Veranstaltung ist für die knapp 30 Helfer der Abteilung Leichtathletik im SV Hermsdorf absolutes Neuland. "Wir haben einen guten Stab von Kampf- und Schiedsrichtern. Es dürfte eigentlich nichts schief gehen. Sogar das Wetter spielt mit", sagt Andreas Häusler. Die Unterbringung der Sportler von außerhalb erfolgt in ganz Hermsdorf und Umgebung. Ein Großteil nutzt das ehemalige Lehrlingswohnheim als Unterkunft. Für die, die es einfacher mögen, steht die Turnhalle der Hermsdorfer Regelschule als Massenquartier bereit.
Um ein Gesamtpaket zu schnüren, gibt es organisierte Abende. "Die Leute, die aus ganz Deutschland kommen, sollen schließlich erfahren, was Hermsdorf und das Holzland zu bieten hat." Für den Ortsrundgang liegen 40 Zusagen vor, das sind genauso viele wie für den Heimatabend. Für die Sportlerparty sind es sogar 80.
Nicht starten wird der im Vorfeld zum Favoritenkreis gezählte Remo Reichel vom l. SV Gera. "Ich habe wegen einer Verletzung acht Wochen nicht trainiert. Da ist ein Start nicht denkbar. Schade, ich wäre gern nach Hermsdorf gekommen", sagte der Sportfreund, der in Münchenbernsdorf wohnt.
Gut trainieren konnte dagegen Thomas Häusler. Der junge Mann freut sich riesig auf den Wettkampf, "auch, weil es so familiär zugeht. Man ist ja den ganzen Tag mit den Leuten zusammen, lernt neue Freunde kennen." Der Mix von Jung und Alt wird sich auch bei den einzelnen Disziplinen zeigen. Die Zusammensetzung der Läufe erfolgt jeweils nach den bis dahin erzielten Leistungen.
Ostthüringer Zeitung, 27.04.2007